2013/05/17

STILLE Zentrum

Wir brauchen alle einmal eine Auszeit. Einen Ort oder einen Raum zum Entspannen, ein Bett, eine Couch oder einen Sessel zum Niederlegen, sowie eine Decke oder Person zum Einkuscheln.
Wärme ist unser Stillefaktor, da wir nicht frierend in der Kälte zittern. 

Einen Kreis zu malen fühlt sich entspannter an, als die Ecken eines Dreieckes zu konstruieren.
In der Mitte angekommen befinden wir uns im:

________Stille-Zentrum________

Danbo im "Stille-Zentrum"
Sarah Schmidt

2013/05/15

Geschichte über die STILLE #1

Es ist kalt und der Regen blau. Man hört sie nicht, die fallenden Tropfen. Sie versinken ohne einen Laut in der Erde, die bedingungslos alles aufsaugt, was sie berührt. Wie ein sichtbares und doch geräuschloses, schwarzes Loch. 
Wir fliegen über ihr. Rast ist weder nötig noch möglich. Ein ewiges Schweben bestimmt unsere Lebensart. Ich weiß nicht, wieso wir fliegen können oder weshalb die Erde trotz visuell wahrnehmbarer Masse so durchlässig ist.
Woher ich weiß, dass ich darin versinken würde, wenn ich auf ihr träte? Mein Onkel versank vor einiger Zeit darin. Schon immer wollte er alles über die Welt, in die wir wie selbstverständlich hineingeboren wurden, in Erfahrung bringen. Auch ich hegte ab und an solche Gedanken, da er bis dato einen gesunden, sowie ansteckenden Enthusiasmus zu pflegen hegte. 
Meine Eltern hingegen fliegen stets die konservativen Bahnen, doch Onkel war erkundungsmutig. Zumindest dachte ich so. Die Mitbewohner, die ihn kannten - und aufgrund seiner eigenartigen Denkweise waren dies womöglich alle - nannten ihn auch gern mal den 'Verrückten' und 'Weltfremden'. Er könne mit seinem Schauspiel nie etwas verändern und solle sein Schicksal anerkennen. 

Die Sternzeichen wiesen darauf hin, dass die Erde verflucht sei und eine Generation unserer Vorfahren hatte von wiederum deren Vorfahren überliefert bekommen, dass dem so sei. Damals nannten sie sich noch 'Menschen' und konnten die Erde berühren, ja gar auf ihr leben. Die Geschichte besagt, dass jedoch ein Stern die Welt berührte und sie ihrer Lebenskraft beraubte. Von da an schien das Leben auf einst erdig-festem Boden mehr und mehr wortwörtlich zu 'versinken'. Einige dieser 'Menschen' eroberten dann den Luftlebensraum für sich. Damals schien Leben in Luftbauten schon möglich zu sein, doch benötigten sie damals noch sogenannten Treibstoff. Fliegen konnten sie damals wohl noch nicht. Erst durch die sogenannte 'Große Evolution' hätte sich der Mensch zu uns weiterentwickelt, damit unsere heutigen Körper dem Leben in der Luft angepasst werden konnten. 

Ich vertraue dem Aberglauben nicht und da es keine Beweise gibt, denke ich, dass wir die ersten richtigen Wesen sind, auch, wenn Onkel ziemlich besessen von der Idee war, dass es noch Menschen gäbe und sie dort lebten, wo der Regen seine Kreise ziehe.
Wie jeder, träume ich gern, aber Träume können bekanntlich nicht fliegen, also bleibe ich mit meinem Verstand vorsichtshalber in der Luft der Tatsachen.

Doch ich lausche gespannt der Stille, denn heute regnet es wieder...

Sarah Schmidt

2013/05/11

STILLE Musik

Wer assoziiert ein Thema während des Analysevorgangs nicht mit seinem Gegensatz. 
Der Stille entgegen wirken z.B. hörbare Geräusche jeglicher Art: Vom Flüstern bis hin zum Schreien, einem Mausepiepsen bis hin zum Löwengebrüll, dem Rascheln der Blätter bis hin zum Blitzgewitter, vom leisen Pianospiel bis hin zum Gitarreschreddern.
Schweigen, Windstille und Innehalten sind in diesen Fällen passende Synonyme des Stillebegriffes.
Die sichtbaren Töne von Musik sind Noten. Ganzton - Halbton, von "c" bis "h" und gespielt wird über mehrere Oktaven. Variable Stimmungserzeuger sind diese kleinen schwarzen Punktierungen und Verzierungen, die stets auf und zwischen fünflinigen Spuren fahren. Am Steuer sitzt der Komponist bzw. der Musiker, der dem Ganzen Leben in Form von akustisch wahrnehmbaren Schallwellen Musik einhaucht. Doch auch für ihn gibt es eine rote Ampel, die Pausen.

________STILLE Musik________

Typographie "STILLE Musikpausen" by Sarah Schmidt


Auch ich habe etwas komponiert und nenne es "STILLE Musikpausen", eine Notation in acht Nicht-Tönen! Könnt ihr sie erkennen?
Nun kann mir ja für eine stillschweigende Musikkarriere nichts mehr im Weg stehen! (Mittels Luftgitarre bin ich eine Heroine!...)

Sarah Schmidt

2013/05/10

STILLE Prozesse

________Stille Prozesse________
Arbeiten & Experimentieren mit Pastellkreide 

 
Sarah Schmidt

2013/05/07

STILLE Fuchs

Zum Thema "Stille" habe ich Unmengen an Assoziationen, Bilder und Gestaltungsideen im Kopf. Auch mit philosophischen Ansätzen und deren Ausschweifungen könnte ich womöglich ein Buchwerk füllen. Doch zunächst möchte ich dem gängigen Begriff der Stille als Synonym der Ruhe entgegentreten.

________Ein Beispiel aus dem Leben gegriffen________

In meiner vergangenen Lehramtstudienzeit haben einige damit zu kämpfen gehabt Ruhe in Klassenzimmer oder gar Seminarräume, sowie Vorlesungssäle zu bringen. Auch ich habe meine Erfahrungen mit dem Kampf um die Ruhe gemacht. Hustend und prustend ringt der Redenwollende in solchen Situationen mit Worten wie "Könnt ihr bitte ruhig sein und zuhören?" oder Ansagen im Stile von "Sofort Ruhe hier!". Folglich oftmals zu unsicher oder zu streng.
Eine einfache pädagogische Methode, die mir bis dahin nicht bekannt war, schaffte zumindest in den jüngeren Jahrgangsklassen die ersehnte Stille.
Ein Handzeichen basienrend auf der Form eines Fuches. Der Mund ist geschlossen, während die Ohren in die Höhe ragen.

________Der Stille Fuchs________
Foto-Manipulation & Illustration "Stille Fuchs"
Mit Sicherheit funktioniert diese Methode nicht in der Oberstufe oder gar an Universitäten, doch bis zur Sekundarstufe 1 sollte dieses Zeichen einigen Schülern und Schülerinnen bekannt sein. Es bedeutet so viel wie 'es ist zu laut' bzw. 'seid leise und hört zu'. Der symbolisierte Fuchs in meiner Illustration gleicht übrigens absichtlich aufgrund seiner großen Ohren mehr einem Wüsten-, als einem gewöhnlichen Rotfuchs.

Sarah Schmidt

2013/05/06

Auftakt zum "Blog der STILLE"

__________Der Rundstein__________ 


Eine Fotografie, die im Herbst 2011 während einer Wanderschaft in norwegischen Wäldern und Feldern entstand. Ein wohlgeformter Kieselstein, welcher trotz leichter Nässe und körniger Sandspuren herausstechend schön wirkt. Da dieser Stein inmitten der Natur, abseits jeglicher lärmender Stadtgeräusch aufgefunden wurde, sowie eine bodenständige, ästhetische Rundung aufweist, bezeichne ich ihn als mein persönliches Symbol der Stille.

Sarah Schmidt